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Berlin, 17.03.2009
Der Ausschuss für Verbraucherschutz im Europäischen Parlament hat beschlossen, die Beratungen über eine Verordnung zur Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln bis nach der Europawahl auszusetzen. Dazu erklärte der Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes, Christoph Kannengießer, heute in Berlin:
„Es ist erfreulich, dass das EU-Parlament bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln keine vorschnelle Entscheidung getroffen hat. Die gewonnene Zeit sollte jetzt dafür genutzt werden, zusammen mit der Wirtschaft vernünftige und ausgewogene Lösungen zu suchen. Entscheidend ist, dass Inhaltsstoffe so auf den Produkten ausgewiesen werden, dass Verbraucher einen echten Mehrwert an Informationen bekommen. Nur dies unterstützt eine bewusste Ernährung. Die gerade auch auf europäischer Ebene viel diskutierte so genannte Ampelkennzeichnung leistet dazu gerade keinen Beitrag, weil ihre Signalfarben Verbraucher leicht in die Irre führen und zudem auch hochwertig hergestellte Lebensmittel diskriminiert werden. Transparenz ja – Ampel nein muss die Devise auch über die Europawahl hinaus lauten“, forderte Kannengießer.
Eine einheitliche europäische Regelung wird dabei von der Markenwirtschaft unterstützt: „Nationale Sonderregelungen durch die Hintertür wären absolut nicht zielführend. Sie liefern keinen besseren Beitrag zum Schutz von Verbrauchern, führen aber auf allen Seiten und gerade bei der Wirtschaft zu mehr Bürokratie und höheren Kosten. Wenn das gemeinsame Ziel mehr Transparenz ist, darf es im gemeinsamen Binnenmarkt kein neues unübersichtliches Regelungsdickicht geben“, so Kannengießer weiter.
„Auch wären weitere regulatorische Aktivitäten zur Gestaltung von Verpackungen und zur Verpackungsgröße kontraktproduktiv. Die Lesbarkeit von Angaben kann auch anders sicher gestellt werden. Diese Form der Reglementierung würde nur Gleichmacherei bedeuten und verhindern, dass sich Marken durch besondere Qualitätsmerkmale differenzieren können. Darunter leiden letztlich Verbrauchervertrauen und Verbraucherschutz – ein denkbar schlechtes Ergebnis“, sagte Kannengießer
Der Markenverband setzt sich für die von der Wirtschaft entwickelte, so genannte 1+4 GDA-Nährwertkennzeichnung ein. Diese liefert einen schnellen und deutlichen Überblick darüber, wie viel von welchem Nährstoff und bezogen auf welchen Anteil des Tagesbedarfs in einem Produkt enthalten ist.