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Produkt- und Markenpiraterie -  | Kriminelle setzen auf das Internet als sicheren Verkaufskanal

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Markenverband und VKE-Kosmetikverband zu aktueller Statistik des Deutschen Zolls.

Berlin, 11.03.2011. Die aktuell vom Deutschen Zoll vorgestellte Statistik zur Beschlagnahme von Piraterieware im Jahr 2010 zeigt mit nie gekannter Dramatik die explosionsartige Zunahme dieser Form der organisierten Kriminalität. In nur einem Jahr ist die Zahl der Beschlagnahmefälle um über 245 % von 9.622 auf 23.713 gestiegen. In Kombination mit einem Anstieg der Aufgriffe im Postversand um 170 % zeigt sich aus Sicht des Markenverbandes deutlich, dass die Fälscher vermehrt den Micro-Vertrieb über das Internet nutzen. 

„Immer mehr gefälschte Waren werden legal per Post zugestellt, nachdem Sie über diverse Internetverkaufsplattformen erworben wurden, die an dem Handel mit solchen Plagiaten verdienen“, sagt Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes. Er ergänzt: „Gegen diese Form des Micro-Vertriebs von Plagiaten direkt in den eigenen Briefkasten können Zoll und Markeninhaber kaum etwas ausrichten.“ Köhler fordert: „Wir benötigen dringend eine gesetzliche Grundlage, mit der die Profiteure von kriminellen Handlungen im Zusammenhang mit Produkt- und Markenpiraterie zur Verantwortung gezogen werden können. Dabei darf es keine Ausnahmeregeln für Internetmarktplätze geben.“

Im vergangenen Jahr wurden im Produktsegment Parfum und Kosmetik Waren im Wert von 2,2 Mio. Euro beschlagnahmt. „Die Zollzahlen geben erneut Anlass zur Sorge. Viele Verbraucher halten den Kauf von Piraterieware noch immer für ein Kavaliersdelikt. Die Kosmetikbranche wird deshalb verstärkt daran arbeiten, die Verbraucheraufklärung voran zu treiben. Schließlich können gefälschte Kosmetikprodukte die Gesundheit massiv gefährden. Zudem werden in großen Umfang Arbeitsplätze vernichtet, Markenwerte zerstört und die organisierte Kriminalität gefördert“, erklärt VKE Präsident Stephan Seidel, Geschäftsführer Clarins GmbH.

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