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Berlin, 14.11.2008: Eine neue europaweite Studie des europäischen Informationszentrums für Lebensmittel (Eufic) zur Kennzeichnung von Lebensmitteln belegt deutlich: Die plakative Kennzeichnung von Produkten mit Signalfarben wie der roten Ampel ist nicht nur keine Hilfe für die Verbraucher, sondern verunsichert diese noch zusätzlich. Zu den aktuellen Ergebnissen erklärte der Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes, Christoph Kannengießer, heute in Berlin:
„Die Markenwirtschaft sieht sich in ihrer ablehnenden Haltung zur Nährwertkennzeichnung mit Ampelfarben durch die Studie voll bestätigt. Schon im September haben die ersten Ergebnisse für Großbritannien gezeigt, dass über 70 Prozent der Verbraucher dort – obschon seit längerem mit der Ampelkennzeichnung konfrontiert –die Kennzeichnung immer noch falsch verstehen. Dies ist ein sehr eindeutiges Ergebnis und zeigt, dass Ampelfarben nicht richtig über Inhaltsstoffe informieren und Verbrauchern somit keine Hilfestellung bei der Zusammenstellung einer ausgewogenen Ernährung geben können“, so Kannengießer.
Gleichzeitig zeige die Studie nach Einschätzung des Markenverbandes aber auch, dass den Verbrauchern EU-weit vor allem die schon bestehende und von der Wirtschaft entwickelte GDA-Kennzeichnung (Guideline Daily Amount) eine echte Orientierungshilfe liefert und ein prinzipiell gutes Verständnis für den Umgang mit Nähwertinformationen allgemein besteht. So können in Deutschland rund zwei Drittel der Befragten anhand von GDA ihren Tagesbedarf an Zucker über mehrere Produkte hinweg bestimmen; in Großbritannien sind es sogar rund 75 Prozent. Dies bestätigt auch die Ergebnisse einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aus dem Frühjahr 2008, nach der mehr als 80 Prozent der Verbraucher die GDA-Kennzeichnung als informativ und verständlich bewertet haben.
„Wir haben hier den deutlichen Nachweis, dass sachliche Informationen den Verbrauchern besser dienen als eine Beeinflussung des Kaufverhaltens durch reine Gefahrensymbolik. Der Markenverband wird sich daher weiterhin für den Weg einer freiwilligen und neutralen Nährwertkennzeichnung einsetzen und überzogenen staatlichen Eingriffen in die Gestaltung von Verpackungen in allen Bereichen widersprechen. Die Wirtschaft hat gezeigt, dass freiwilliges Engagement zu guten Ergebnissen bei der Verbraucherinformation führt. Dieses ist gesetzlichen Reglementierungen, überzogenen Warnhinweisen oder anders gearteter konsumlenkender Symbolik allemal vorzuziehen. Eingriffe in die Produktgestaltung entwerten die Marke“, so Kannengießer weiter.