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2/3 der Markenartikler erwarten Konsumrückgang für 2009
Steuer und Abgabensenkung gefordert.
Die deutschen Markenartikler sehen trotz der aktuellen noch ungetrübten Konsumlaune skeptisch ins Jahr 2009. Nach einer repräsentativen Umfrage unter den 400 Mitgliedern des Markenverbandes spüren bereits 37, 5 % der markenorientierten und Konsum- und Gebrauchsgüterhersteller Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf Auftragseingänge und Investitionen. Der private Konsum wird nach Einschätzung von 67 % der befragten Unternehmen im kommenden Jahr zurückgehen. Hier wirken sich nach Einschätzung des Verbandes die verschlechterten Einkommens- und Beschäftigungserwartungen der Verbraucher spürbar aus.
Die Markenhersteller sehen durchweg die Senkung der Einkommensteuer bzw. die Senkung von Sozialabgaben als am besten geeignet an, die Konjunktur und die private Nachfrage im kommenden Jahr zu stimulieren. Für derartige Entlastungssschritte votieren 90 % der befragten Unternehmen. Für die Ausweitung von Infrastrukturmaßnahmen sprechen sich gut 60 % der Unternehmen aus. Konsumgutscheine halten 60 % der Unternehmen zu ungeeignet und 30 % sogar für kontraproduktiv. Hinsichtlich der Wirksamkeit einer befristeten Absenkung der Mehrwertsteuer halten sich Befürworter und Gegner die Waage.
Christoph Kannengießer, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes zu den Ergebnissen der Umfrage: „Die konsumnahmen Wirtschaftszweige können im kommenden Jahr einen wichtigen Beitrag leisten, die konjunkturelle Abwärtsentwicklung zu dämpfen. Die Politik sollte das Votum für breit wirksame Steuer- und Abgabensenkungen ernst nehmen, wenn die Bürger sich auf dauerhafte Entlastungen verlassen können, so wird dies die private Nachfrage stimulieren. Dies ist wirkungsvoller als alle sektoralen Maßnahmen etwa zu Gunsten der Bau- oder Automobilwirtschaft. Ordnungspoltische fragwürdige Fehlsteuerungen können mit einer Politik der Entlastung der Bürger am ehesten vermieden werden.“
Der Markenverband vertritt 400 markenorientierte Konsum- und Gebrauchsgüterhersteller sowie Dienstleister und damit wesentliche Teile der konsumnahen Wirtschaft in Deutschland. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Unternehmen wie Henkel, Dr. Oetker, Beiersdorf, Nestlé, Miele, Falke, Hugo Boss, WMF, Deutsche Telekom oder Klosterfrau. Die im Markenverband zusammengeschlossenen Unternehmen stehen für einen Umsatz von ca. 500 Milliarden € pro Jahr und beschäftigen über 1,5 Mio. Menschen.