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Berlin, 19.11.2007
Der Markenverband beobachtet die weitere Konzentration im deutschen Einzelhandel mit wachsender Besorgnis.
"Wir rechnen damit, dass für die Übernahme von Plus nicht nur die Edeka-Gruppe, sondern auch deren Lieferanten einen hohen Preis bezahlen werden. Die zunehmende Konzentration erhöht nicht nur die Nachfragemacht der beteiligten Handelsunternehmen, sondern bietet erfahrungsgemäß auch immer einen Anlass, Konditionenanpassungen und Sonderboni von den Lieferanten zu verlangen“, so Franz-Peter Falke, Präsident des Markenverbandes. „Das Kartellamt wird diese Übernahme auch insoweit sehr genau prüfen müssen.
Schon jetzt ist die Edeka-Gruppe mit einem Umsatz von über 35 Mrd. Euro mit Abstand die Nr. 1 im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Für zahlreiche Markenartikler repräsentiert die Edeka 30 % und mehr des eigenen Umsatzes. Hinzu kommen nun die ca. € 7 Mrd. von Plus. Sofern auch die weiteren Häuser der Tengelmann-Gruppe (Kaisers, Tengelmann) über die Edeka einkaufen, bedeute dies eine faktische Fusion der Nr. 1 mit der Nr. 6, so der Markenverband.
In der Vergangenheit haben nachfragemächtige Einzelhändler Fusionen und Übernahmen immer wieder dazu genutzt, eine Verbesserung ihrer Einkaufsbedingungen durchzusetzen. In vielen Fällen haben damit die Lieferanten die jeweiligen Übernahmen faktisch bezahlt.
Der Markenverband sieht diese Entwicklung mit Sorge. Schon hätten führende Einzelhändler diese enorme Nachfragemacht gegenüber ihren Lieferanten. Gleichzeitig stünden immer weniger eigenständige Handelsketten zu einander im Wettbewerb um die Gunst des Verbrauchers. Der Markenverband rechnet deshalb langfristig auch mit negativen Effekten auf Auswahl und Preise für den Verbraucher.